Die Armenische Biene - Apis mellifera armenica -
Honig ist - neben der Aprikose - eines der typischen landwirtschaftlichen Produkte Armeniens. Je nach Gegend und Standort der Bienenvölker hat er natürlich auch seine spezielle geschmackliche Prägung.
Die Imker von Vardenis gründeten in den letzten Jahren eine Kooperative, in der sie sich gegenseitig unterstützen und ihre Produktionsmethoden, die gesunde Pflege der Bienen und die Gewährleistung eines natürlichen Produktes gemeinsam weiterentwickeln und überwachen.
Ein Besuch bei einem Imker in der weiten Hochebene am Fuß des Aragat
Sie sind nicht gerade Nomaden, die hier ober auf der weiten Hochebene seßhaft geworden sind, obwohl ihre primitiven Behausungen so wirken. Früher waren sie es wohl einmal, heute züchten sie Bienen, lassen sie Honig von Blüten des Gebirgsenzians und der Silberdisteln sammeln, heizen und kochen mit getrockneten Mistfladen ihrer Rinderherden.
Zwei ältere Männer wohnen in einem weißen Zelt und einem umgebauten alten Mannschaftstransporter der russischen Armee. Nur dessen Fahrerhaus glänzt noch matt im originalen Olivgrün. Der hintere Aufbau mit der beidseitigen Aufschrift "Texpomoschtsch", also etwa Pannenhilfe, ist in ebenso lichtblauer Aquarienfarbe gepinselt wir ihre Bienenstände.
Es sind etwa 30 Bienenstöcke, hübsch ausgerichtet stehen sie in zwei Reihen vor dem Baumwollzelt. Geht man näher heran krabbelt und summt es vor und in den hölzernen Kästen.
- Ein Armenischer Imker
Die Tien-Shan-Biene - Apis mellifera pomonella -
Die neueste Entdeckung und gleichzeitig wohl die interessanteste fand im Jahr 2002 mit der Beschreibung der Tien-Shan-Biene aus Zentralasien statt. Bis dato galt das westliche Afghanistan als die Ostgrenze der Verbreitung der Westlichen Honigbiene. Erst weiter östlich, ander Grenze zu Pakistan, bgeinnt das Verbreitungsgebiet der Östlichen Honigbiene Apis cerena, die ja eine eigene Art darstellt. Mellifera und Cerana haben sich vor ca. 6 bis 9 Millionen Jahren genetisch voneinenander getrennt. Die einzelnen Rassen der Honigbiene entstanden dagegen erst im Laufe der letzten 1 Million Jahre. Umso erstaunlicher ist es, dass im Tien-Shan-Gebirge im östlichen Kasachstan, ca. 2000km außerhalb des bisher angenommenen Verbreitungsgebietes der Mellifera, eine weitere Bienenrasse sozusagen als Exklave gefunden wurde. Diese Entdeckung dürfte die Theorien um die Entstehung der Bienenarten und -rassen ein weiteres Mal erschüttern. Zumindest wirt es die Frage auf, wo die westliche Biene ihr ursprüngliches Entstehungszentrum hatte. Gingen bisherige Theorien davon aus, dass dieses im nahen Osten unweit des Mittelmeeres lag und sich die Honigbiene von hier aus in alle Richtungen ausbreitete, so halten es Wissenschaftler jetzt für möglich, dass auch die westliche Honigbiene ihren Ursprung möglicherweise im zentralen Asien hatte.
Untersuchungen haben ergeben, dass die Tien-Shan-Biene in den Rassenkreis der Orientalischen Bienen gehört. Sie damit der Kaukasichen, der Anatolischen und der Armenischen Bienen am nächsten verwandt. Die Pomonella ist eine relativ große Biene mit einem breiten Hinterleib und recht schmalen Filzbinden. Obwohl die Biene in Höhen von 2000m über dem Meerespiegel vorkommt, hat sie relativ kurzes Überhaar. Der Kubitalindex beträgt im Mittel 2,24, die Färbung des Abdomens zeigt ein lederbraun und unterscheidet sich nur wenig von der Anatoliaca. Im Gegensatz zur ebenfalls nahe verwandten Caucasica besitzt die Pomnella einen vergleichsweisen hurzen Rüssel.
Über die Eigenschaften kann naturgemäß derzeit noch nichts gesagt werden. Es scheint sich jedoch um eine überaus robuste und auch sanftmütige Bienen zu handeln, die bis heute unter den wirdrigen Klimaverhältnissen des nördlichen Himalaja überlebt hat.
Quelle: Nordbiene.de